Rumpelstilzchen Wed, 22 Jun 2022 09:13:48 GMT 2022-06-22T09:13:48Z <span style="color: #1a1a1a; font-family: Verdana; background-color: #dddddd;">Es war einmal ein M&uuml;ller, der war arm, aber er hatte eine sch&ouml;ne Tochter. Nun traf es sich, dass er mit dem K&ouml;nig zu sprechen kam, und um sich ein Ansehen zu geben, sagte er zu ihm &bdquo;ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen.&ldquo; ::: Der K&ouml;nig sprach zum M&uuml;ller &bdquo;das ist eine Kunst, die mir wohl gef&auml;llt, wenn deine Tochter so geschickt ist, wie du sagst, so bring sie Morgen in mein Schlo&szlig;, da will ich sie auf die Probe stellen.&ldquo; ::: Als nun das M&auml;dchen zu ihm gebracht ward, f&uuml;hrte er es in eine Kammer, die ganz voll Stroh lag, gab ihr Rad und Haspel und sprach &bdquo;jetzt mache dich an die Arbeit, und wenn du diese Nacht durch bis morgen fr&uuml;h dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so mu&szlig;t du sterben.&ldquo; Darauf schlo&szlig; er die Kammer selbst zu, und sie blieb allein darin. ::: Da sa&szlig; nun die arme M&uuml;llerstochter und wusste um ihr Leben keinen Rat: sie verstand gar nichts davon, wie man Stroh zu Gold spinnen konnte, und ihre Angst ward immer gr&ouml;&szlig;er, dass sie endlich zu weinen anfing. Da ging auf einmal die T&uuml;re auf, und trat ein kleines M&auml;nnchen herein und sprach ::: &bdquo;guten Abend, Jungfer M&uuml;llerin, warum weint sie so sehr?&ldquo; &bdquo;Ach,&ldquo; antwortete das M&auml;dchen, &bdquo;ich soll Stroh zu Gold spinnen, und verstehe das nicht.&ldquo; Sprach das M&auml;nnchen &bdquo;was gibst du mir, wenn ich dirs spinne?&ldquo; &bdquo;Mein Halsband&ldquo; sagte das M&auml;dchen.::: Das M&auml;nnchen nahm das Halsband, setzte sich vor das R&auml;dchen, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war die Spule voll. Dann steckte es eine andere auf, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war auch die zweite voll: ::: und so gings fort bis zum Morgen, da war alles Stroh versponnen, und alle Spulen waren voll Gold. Bei Sonnenaufgang kam schon der K&ouml;nig und als er das Gold erblickte, erstaunte er und freute sich, aber sein Herz ward nur noch goldgieriger. ::: Er lie&szlig; die M&uuml;llerstochter in eine andere Kammer voll Stroh bringen, die noch viel gr&ouml;&szlig;er war, und befahl ihr das auch in einer Nacht zu spinnen, wenn ihr das Leben lieb w&auml;re. ::: Das M&auml;dchen wusste sich nicht zu helfen und weinte, da ging abermals die T&uuml;re auf, und das kleine M&auml;nnchen erschien und sprach &bdquo;was gibst du mir, wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?&ldquo; &bdquo;Meinen Ring von dem Finger&ldquo; antwortete das M&auml;dchen. ::: Das M&auml;nnchen nahm den Ring, fing wieder an zu schnurren mit dem Rade und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu gl&auml;nzendem Gold gesponnen. ::: Der K&ouml;nig freute sich &uuml;ber die Ma&szlig;en bei dem Anblick, war aber noch immer nicht Goldes satt, sondern lie&szlig; die M&uuml;llerstochter in eine noch gr&ouml;&szlig;ere Kammer voll Stroh bringen und sprach &bdquo;die musst du noch in dieser Nacht verspinnen: gelingt dirs aber, so sollst du meine Gemahlin werden.&ldquo;::: &bdquo;Wenns auch eine M&uuml;llerstochter ist,&ldquo; dachte er, &bdquo;eine reichere Frau finde ich in der ganzen Welt nicht.&ldquo; Als das M&auml;dchen allein war, kam das M&auml;nnlein zum drittenmal wieder und sprach &bdquo;was gibst du mir, wenn ich dir noch diesmal das Stroh spinne?&ldquo; &bdquo;Ich habe nichts mehr, das ich geben k&ouml;nnte&ldquo; antwortete das M&auml;dchen.::: &ldquo;So versprich mir, wenn du K&ouml;nigin wirst, dein erstes Kind.&ldquo; &bdquo;Wer wei&szlig; wie das noch geht&ldquo; dachte die M&uuml;llerstochter und wusste sich auch in der Noth nicht anders zu helfen; sie versprach also dem M&auml;nnchen was es verlangte, und das M&auml;nnchen spann daf&uuml;r noch einmal das Stroh zu Gold. ::: Und als am Morgen der K&ouml;nig kam und alles fand wie er gew&uuml;nscht hatte, so hielt er Hochzeit mit ihr, und die sch&ouml;ne M&uuml;llerstochter ward eine K&ouml;nigin. &Uuml;ber ein Jahr brachte sie ein sch&ouml;nes Kind zur Welt und dachte gar nicht mehr an das M&auml;nnchen: da trat es pl&ouml;tzlich in ihre Kammer und sprach &bdquo;nun gib mir was du versprochen hast.&ldquo;::: Die K&ouml;nigin erschrack und bot dem M&auml;nnchen alle Reicht&uuml;mer des K&ouml;nigreichs an, wenn es ihr das Kind lassen wollte: aber das M&auml;nnchen sprach &bdquo;nein, etwas lebendes ist mir lieber als alle Sch&auml;tze der Welt.&ldquo;::: Da fing die K&ouml;nigin so an zu jammern und zu weinen, dass das M&auml;nnchen Mitleiden mit ihr hatte: &bdquo;drei Tage will ich dir Zeit lassen,&ldquo; sprach er, &bdquo;wenn du bis dahin meinen Namen wei&szlig;t, so sollst du dein Kind behalten.&ldquo; ::: Nun besann sich die K&ouml;nigin die ganze Nacht &uuml;ber auf alle Namen, die sie jemals geh&ouml;rt hatte, und schickte einen Boten &uuml;ber Land, der sollte sich erkundigen weit und breit was es sonst noch f&uuml;r Namen g&auml;be. ::: Als am andern Tag das M&auml;nnchen kam, fing sie an mit Caspar, Melchior, Balzer, und sagte alle Namen, die sie wusste, nach der Reihe her, aber bei jedem sprach das M&auml;nnlein &bdquo;so hei&szlig; ich nicht.&ldquo; Den zweiten Tag lie&szlig; sie in der Nachbarschaft herumfragen wie die Leute da genannt w&uuml;rden, und sagte dem M&auml;nnlein die ungew&ouml;hnlichsten und seltsamsten Namen vor,::: &bdquo;hei&szlig;t du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schn&uuml;rbein?&ldquo; aber es antwortete immer &bdquo;so hei&szlig; ich nicht.&ldquo; Den dritten Tag kam der Bote wieder zur&uuml;ck und erz&auml;hlte &bdquo;neue Namen habe ich keinen einzigen finden k&ouml;nnen, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, ::: wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu l&auml;cherliches M&auml;nnchen, h&uuml;pfte auf einem Bein und schrie &bdquo;heute back ich, morgen brau ich, &uuml;bermorgen hol ich der K&ouml;nigin ihr Kind; ach, wie gut ist da&szlig; niemand wei&szlig; da&szlig; ich Rumpelstilzchen hei&szlig;!&ldquo; ::: Da k&ouml;nnt ihr denken wie die K&ouml;nigin froh war, als sie den Namen h&ouml;rte, und als bald hernach das M&auml;nnlein herein trat und fragte &bdquo;nun, Frau K&ouml;nigin, wie hei&szlig; ich?&ldquo; fragte sie erst &bdquo;hei&szlig;est du Kunz?&ldquo; &bdquo;Nein.&ldquo; &bdquo;Hei&szlig;est du Heinz?&ldquo; &bdquo;Nein.&ldquo; &bdquo;Hei&szlig;t du etwa Rumpelstilzchen?&ldquo;::: &bdquo;Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt&ldquo; schrie das M&auml;nnlein und stie&szlig; mit dem rechten Fu&szlig; vor Zorn so tief in die Erde, da&szlig; es bis an den Leib hineinfuhr, dann packte es in seiner Wut den linken Fu&szlig; mit beiden H&auml;nden und ri&szlig; sich selbst mitten entzwei.:::</span> Info Rumpelstilzchen-23 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-22 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-21 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-20 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-19 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-18 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-17 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-16 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-15 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-14 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-13 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-12 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-11 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-10 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-9 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-8 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-7 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-6 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-5 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-4 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-3 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-2 2020-07-23 15:08:37 Rumpelstilzchen-1 2020-07-23 15:08:37